- Moralische Aufrüstung
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Moralische AufrüstungDer Ausdruck »moralische Aufrüstung« wird heute gewöhnlich im Sinne von »Stärkung, Festigung der inneren Haltung, der Disziplin, des Selbstvertrauens« gebraucht. Er geht jedoch auf die Bezeichnung einer Vereinigung zurück, die 1921 von dem amerikanischen lutherischen Theologen deutsch-schweizerischer Herkunft, Frank Buchman (1878-1961), gegründet wurde und seit 1938 den Namen »Moralische Aufrüstung« (englisch Moral Rearmament) trägt. Ziel der Bewegung ist es, aus christlichem Geist einen sittlichen Wandel der Menschheit herbeizuführen.IIMoralische Aufrüstung,englisch Moral Re-Armament ['mɔrəl rɪ'ɑːməmənt, englisch], Abkürzung MRA [emɑː'eɪ], seit 1938 Bezeichnung für eine von F. Buchman gegründete, aus der Oxfordgruppenbewegung hervorgegangene sozial-ethische Bewegung, die aus dem Geist des Christentums heraus die innere Erneuerung der Menschen (verstanden als sittliche »Aufrüstung«) anstrebt. Ihre wichtigsten Prinzipien sind die aus der Bergpredigt abgeleiteten vier »absoluten Forderungen«: Reinheit, Liebe, Ehrlichkeit und Selbstlosigkeit. Sie wendet sich gegen Nationalismus, Rassismus und totalitäre Ideologien und fordert die Völker auf, in ihren Kulturen und Religionen der »Stimme Gottes« zu folgen und sie in diesem Sinne in eine durch Frieden, Gerechtigkeit und gegenseitige Achtung geprägte »neue Menschengemeinschaft« einzubringen. Anhänger fand Buchman zunächst v. a. in England, von wo sich die Moralische Aufrüstung um die Mitte des 20. Jahrhunderts weltweit ausbreitete. Zentrum ist Caux (bei Montreux).
Universal-Lexikon. 2012.